Lange durften in der Schweiz weder Eventfirmen noch Theaterhäuser Lernende in Bereich der Veranstaltungstechnik ausbilden. Dies änderte sich mit der Schaffung des für die Schweiz neuen Berufes «Veranstaltungsfachmann EFZ / Veranstaltungsfachfrau EFZ». Seit 2011 können die Betriebe (allen voran die staatlich subventionierten Kulturhäuser) ihr vielschichtiges Know-how an die jungen Berufsleute in Ausbildung weitergeben und übernehmen damit eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung.
Die berufliche Kompetenz der Mitarbeitenden ist für jedes Theater und jeden Eventveranstalter ein entscheidender Erfolgsfaktor. Der Ausbildung qualifizierter und sicher arbeitender Nachwuchskräfte kommt daher grosse Bedeutung zu. Das System der betrieblichen Grundbildung bewährt sich, weil die Jugendlichen schon früh in die Arbeitsgemeinschaft der Betriebe integriert werden, die nötigen praktischen Berufserfahrungen machen und genau die Kompetenzen erwerben, die für den Bühnenbetrieb wichtig sind. Gleichzeitig profitiert der Betrieb in verschiedener Hinsicht von der Ausbildungsaufgabe: Der Austausch zwischen Berufsfachschule und Lehrbetrieb sorgt für die kontinuierliche Entwicklung des Know-hows im Lehrbetrieb, die Betriebe sind somit am Puls der Zeit. Darüber hinaus stärkt die Ausbildung von Lernenden das Image des Betriebes in der Öffentlichkeit.
Schritte auf dem Weg zum Lehrbetrieb
- Betriebsintern abklären, ob die Motivation für die Ausbildungstätigkeit vorhanden ist.
- Im Theater / in der Event-Firma abklären, welche Ausbildungsinhalte vom Unternehmen abgedeckt werden können (Siehe auch «Checkliste Mindestanforderungen Lehrbetriebe»).
- Auftauchende Fragen mit einem Experten aus der Organisation der Arbeitswelt oder dem Berufsbildungsamt klären.
- Sofern die Voraussetzungen erfüllt sind, erteilt das Berufsbildungsamt die Bildungsbewilligung.
- Das Lehrstellenprofil erstellen und Lernende rekrutieren.
- Das Unternehmen bestimmt den/die verantwortliche Berufsbildner/in und meldet ihn/sie zur Ausbildung an.
- Die Ausbildung im Betrieb anhand des Bildungsplans konkret planen.
- Lernende evaluieren und Lehrvertrag abschliessen.
Treffen Ausbildungsverantwortliche: Der svtb organisiert jeweils verschiedene Austausche zwischen den Ausbildungsverantwortlichen. Interesse? Kontakt und Anmeldung: svtb-Geschäftsstelle info@svtb.ch
Dokumente und Informationen für Lehrbetriebe
- Checkliste Minimalanforderungen Lehrbetriebe
- Leitfaden für Lehrbetriebe
- Individueller Bildungsplan Muster
- Lehrbetriebsverbund
- Handbuch für Lehrbetriebe
- Schultage Berufsfachschule
Die Schultage sind pro Jahrgang unterschiedlich. Hier informieren Sie sich am besten direkt bei der Berufsschule (TBZ Zürich) - Überbetriebliche Kurse
Kosten und Nutzen der Lehrlingsausbildung
- Kosten pro üK-Tag: CHF 302.85
- Forschungsstelle für Bildungsökonomie, Kosten Nutzern der Berufsbildung Link zu Universität Bern
- Kosten Nutzen der Lehrlingsausbildung, Studie Wolter/Schweri 2003 (Uni Bern und SBFI)
- Modellrechnung Beispiel Schreinerlehre
Merkblätter für Lehrbetriebe
- Arbeitsrechtliche Grundlagen für Lernende in der Grundbildung (Herausgeber SDBB)
- Wegweiser berufliche Grundbildung
- Leitfaden Durchführung Schnupperlehren
- 10 Gründe Lehrbetrieb zu werden